Mittwoch, 31. Januar 2018
Un jour
Ich wache auf. Es ist Mittag und der Wecker hat nicht zur gewünschten Zeit geklingelt. Der Wecker ist aus. Das Telefon ist aus. Und ich habe seelig geschlafen.

Draußen an der Ecke ist Hundeversammlung. Alle bellen, einer bellt mich an und fletscht die Zähne. Ich schimpfe auf Georgisch, dann auf Deutsch und versuche den Hund zu verscheuchen. Ein Mann löst sich aus seiner Gruppe von der anderen Straßenseite und verscheucht den Hund. Ich gehe zur Haltestelle.

Eine alte Frau kommt zur Haltestelle. Sie schimpft über Ausländer. Der Bus kommt. Sie sagt, ich solle einsteigen und verschwinden. Der Bus verschwindet mit mir.

Ich steige eine Haltestelle zu früh aus und laufe den restlichen Weg. Auf dem Weg entlang einer Schule stehen Enkel und Großmutter. Der Enkel beißt sich in die linke Hand, gibt Geräusche von sich und schlägt der Großmutter ins Gesicht. Ich mache einen Bogen.

Am Abend im Restaurant gibt es ein Gerangel vor der Tür. Einige Georgier beschimpfen einen Mann. Der Mann kommt vielleicht aus Nigeria oder Angola oder Südafrika. Ein Georgier unterstützt ihn gegen die aufgebrachten Männer. Dann gehen die Köche des Restaurants nach draußen, um Schlimmeres zu verhindern.

Du sagst: »Wir hatten heute Vollmond. Wir hatten heute blauen Mond, das heißt, es ist der zweite Mond im Monat. Außerdem hatten wir Supermond - er scheint bis zu 16% näher und bis zu 30% heller als sonst und wir hatten Mondfinsternis mit der Folge, dass es ein Blutmond wurde.«

Auch ohne den Mond wäre es wohl ein seltsamer Tag geworden ...

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